„Hengerm Dom lett die Türkei...“

Das älteste Siedlungsgebiet unserer Stadt wurde schon im ausgehenden Mittelalter im Volksmund „Türkei“ genannt. Eine umgangssprachliche Verkürzung der Begriffe Türkammergut
(als „Jarmannshof“ urkundlich dokumentiert) – Türkämmerer, der als hoher fürstäbtlicher Beamter ein Steuereintreiber war. Wen wundert es, dass nur einen Steinwurf entfernt das Finanzamt heute sein Domizil hat.

Die Bewohner verfügen von jeher über eine Ihnen eigene Form von Humor und Witz. Geselligkeit und nachbarschaftliche Hilfsbereitschaft genossen einen hohen Stellenwert; soziale Problematiken wurden gemeinsam angegangen und gelöst. So schlossen sich 1887/88 die Anwohner zu einem Geselligkeitsverein zusammen, um heimisches Brauchtum zu pflegen bzw. neu zu beleben; auch und gerade karnevalistisches Treiben mit den damit verbundenen Veranstaltungen und Umzügen in Verkleidung und Maskierung: „ Sie wollten es denen, da oben in der Stadt, mal zeigen“. Und was lag näher als sich in türkisch-orientalische Gewänder und Uniformen zu kleiden, um einen Hauch von Orient in das winterliche Fulda zu zaubern. Zumal das kaiserliche Deutschland enge und freundschaftliche Beziehungen zum Hof des Osmanenreiches pflegte.

Kaiserliche Diplomaten und Offiziere waren gerne gesehene Gäste an den „Hohen Pforten“ in Istanbul. So lebt jedes Jahr ein Stück orientalisches Gepränge in Fulda auf, wenn in der Foaset „Fuldaer Türken“ die Unterstadt beleben.

Denn Foaset ist es an der Tränke Brauch, spazieren zu gehen – mit Fez am Kopf und Schärpe um den Bauch“.

Rolf-Leopold Jost

Die Tränke
Der Fastnachtsbrunnen an der Tränke
Ausführungen zum Fastnachstbrunnen

Die Tränk, der Hafen der Türkei